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Wie Du Dein Homeoffice zum Erfolgsmodell machst!

Seit langem hatte Lucas darauf gehofft, seine Arbeitsleistung von zuhause aus erbringen zu können. Als ITler ist in seinem Empfinden kaum etwas naheliegender; es sind die Ergebnisse, die zählen, nicht seine körperliche Anwesenheit in dem Unternehmen. Dann wären auch die Absprachen mit seiner, von ihm getrenntlebenden, Ex-Lebensgefährtin Johanna unkomplizierter: Wer holt wann die gemeinsame dreijährige Tochter Lina aus der Kita ab? Wer behält Lina über Nacht da? Bislang aber ließ sich Lucas‘ Vorgesetzter durch keine noch so guten Argumente von seinem Grundsatz abbringen: „Ich muss meine Leute sehen können, hier vor Ort haben, damit ich sicher sein kann, dass sie ihre Arbeit ernsthaft erledigen.“

Homeoffice als Bewährungsprobe

Jetzt, ausgelöst durch die Pandemie im Frühjahr 2020, ist Lucas‘ Unternehmen zur Lösung Homeoffice gezwungen. Lucas frohlockt. Endlich! Jetzt kann er beweisen, dass sein Output für das Unternehmen keineswegs leiden wird. Auch sein Vorgesetzter wird erkennen, dass seine Vorsicht, ja sein Misstrauen unbegründet sind.

„Es sind die Ergebnisse, die zählen!“

Anfangs läuft das Experiment super. Für die ersten Tage haben Lucas und Johanna sich so abgesprochen, dass sie die vollständige Betreuung der Tochter übernimmt, damit Lucas sich auf die andere Situation einstellen kann. Das Unternehmen hat Lucas die Technik zur Verfügung gestellt, die er für seine Aufgaben braucht und die er, der Firmeninterna halber, auf keinen Fall vom heimischen PC aus machen kann. Lucas stürzt sich voller Elan in seine Arbeit, sitzt sogar früher am ausgelagerten Firmenrechner als in seinem sonst regulären Büro- und loggt sich erst spätabends aus. Doch ab dem vierten Tag ist auch Lucas wieder in die elterlichen Pflichten eingebunden – und jetzt, nach der ersten, vor Enthusiasmus glühenden, Homeoffice-Phase, tauchen Probleme auf, mit denen er nicht gerechnet hat.

Was im Homeoffice fehlt? Die Kollegen

So langsam merkt Lucas, dass ihm die Kontakte zu den Kollegen fehlen, der kurze Plausch in der Teeküche oder die Treffen in der, mit großen Sofas ausgestatteten, Meeting-Ecke des Unternehmens. Denn genau aus diesen Unterhaltungen können sich wertvolle, hilfreiche Tipps für die eigene Arbeit ergeben. Mehr noch, Du bekommst mit, woran die anderen arbeiten und kannst alles in einen Gesamtzusammenhang stellen.

Kleiner Selbstcheck fürs Homeoffice

 

  • Wie intensiv hast Du bisher über Deine Zeiteinteilung nachgedacht?
  • Wie sicher bist Du in der Organisation Deines Arbeitsplatzsettings im Homeoffice?
  • Wie gut kannst Du Dich selbst motivieren? Auch zu Aufgaben, die Du im Moment lieber wegschieben würdest?

Ablenkung im Homeoffice

Und noch etwas merkt Lucas in seinem Homeoffice, womit er nicht gerechnet hat: wie rasch er sich ablenken lässt…. So fällt ihm bei einer vorübergehenden Konzentrationsschwäche spontan ein, dass er die Zierpflanzen schon ein bisschen zu lange nicht mehr gewässert hat… und quillt nicht mittlerweile die Truhe mit Schmutzwäsche schon fast über? Oder wie sieht es mit den Vorräten im Kühlschrank aus? Zwar sah der beim morgendlichen Check gut gefüllt aus; aber man kann ja nie wissen, ob da nicht doch ein entscheidendes Lebensmittel fehlt…. und ein kurzer Ausflug in den nahegelegenen Supermarkt angeraten ist…. „Ach“, denkt Lucas, „das mache ich mal eben zwischendurch, dann klärt sich auch mein Kopf wieder“. Wenn er dann aber wieder an seinem Arbeitsplatz sitzt, braucht er lange, um wieder in seine Konzentration reinzukommen….

Wenn der Nachwuchs mitarbeiten will

Und dann hat er jetzt auch noch, zu für ihn bislang ungewohnten Zeiten, seine kleine Lina bei sich. Und das unter extrem erschwerten Bedingungen als zu „normalen“ Zeiten. Die Kita ist pandemiebedingt geschlossen, der nahegelegene Spielplatz dicht. Lina langweilt sich ziemlich rasch in ihrer Spielecke, ist neugierig, was ihr Papa da so treibt am großen Rechner. Um ihr etwas Ablenkung zu bieten, lässt er sie über die Schulter schauen. Und dann passiert das, was nicht passieren sollte: Lucas‘ Vorgesetzter kontaktiert ihn per Videotelefon, ein kleiner Körper schiebt sich vor die Kamera und ein Stimmchen piepst: „Ich bin Lina und wer bist Du?“

Besonders im Homeoffice braucht es eine Strategie

Für Lucas ist das in diesem Moment der Supergau. Er weiß, dass es für seinen Vorgesetzten unvorstellbar ist, Privatleben und Arbeit dermaßen zu vermischen. Er ist sich sicher, dass sein Chef jetzt sofort befürchtet, dass Lucas‘ seiner beruflichen Verantwortung im Homeoffice wohl doch nicht gerecht wird. Schlimmstenfalls könnte der Chef sogar auf die Idee kommen, Lucas doch auf Kurzarbeit zu setzen.
Es gelingt Lucas dennoch, seinem Chef zu verdeutlichen, dass er seine Arbeit ernsthaft wahrnimmt. Aber dieses Ereignis hat ihm klargemacht: Er muss sein Arbeitsverhalten und seine Tagesplanung genau unter die Lupe nehmen. Wie gut kann er mit einer Arbeitssituation umgehen, in der Selbstdisziplin, Eigenverantwortung und eine durchdachte Zeiteinteilung elementar für das Gelingen sind?

Tipps für ein gelingendes Homeoffice-Management

  • Eine Agenda, mit den wesentlichen Punkten Deiner Tages- und Wochenplanung kann sehr hilfreich sein. Sodass Du den Überblick hast, wann Du was erledigst.
  • Wie wäre die Idee, Dich regelmäßig im Videomeeting mit Deinen Kollegen auszutauschen? Verabrede Dich zum Einstieg am besten auf einen digitalen Kaffeeplausch!
  • Du suchst noch nach einer Idee, wie Du Deine familiären Pflichten mit Deiner Arbeit am heimischen Schreibtisch verbinden kannst? Dein privates Netzwerk kann Dir helfen, Deine Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen.
  • Auch wenn es etwas merkwürdig klingt: Es kann hilfreich sein, sich genauso anzuziehen, als würdest Du jetzt zu Deiner Firma fahren und Dir genauso feste Zeiten zu setzen.

Im Homeoffice: Arbeiten mit einem Ampelsystem

Lucas wird klar, er braucht vorrangig einen klaren Ablaufplan für seinen Arbeitsalltag. Etwa eine Einteilung in Aufgabencluster mittels eines Ampelmodells: Welche Aufgaben sind besonders dringlich? Die werden mit „rot“ gekennzeichnet – und an die sollte Lucas sich unverzüglich mit Arbeitsbeginn setzen, ohne sich zuvor in E-Mails oder gar Social-Network-Talks zu verlieren. Gelbe und grüne Aufgaben können geschoben werden – aber auch hier gilt die Vorsicht, keinen Aufgabenberg anzuhäufen, der ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht bezwingbar scheint.

„Vertrauen entsteht, wenn Verantwortung sichtbar gelebt wird“

Ja natürlich. Auch an Deinem Arbeitsplatz im Unternehmen kannst Du mal vor Dich hinträumen, unkonzentriert sein. Aber hier ist die wechselseitige soziale Kontrolle größer – und es gibt nicht die Menge an Ablenkungsmöglichkeiten wie im Homeoffice.  Die Selbstverantwortung, die wiederum auf Selbstreflexion und auf Selbsterkenntnis beruht, ist im Homeoffice ungleich höher. Wie gehe ich um mit meiner Zeit, wie gewichte ich Aufgaben, wie beweise ich Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, dass sie mir vertrauen können? Auch wenn wir uns nicht im Flur begegnen, mir der Chef nicht über die Schulter gucken kann! Jetzt bist Du in der Bringschuld, das Vertrauen zu rechtfertigen, das Kollegen und Vorgesetzte in Dich setzen.

Erfolge aus dem Homeoffice kommunizieren, Netzwerke aktivieren

Kommen wir noch einmal zurück auf Lucas‘ Supergau: Lucas ist es gelungen, seinen Vorgesetzten zu beruhigen – und wie? Er hat offen und ohne etwas zu beschönigen, seine Situation geschildert und vielleicht hat sein Chef in diesem Moment zum ersten Mal auch den Menschen Lucas gesehen, nicht nur den begabten ITler. Lucas und sein Chef haben in diesem Telefonat regelmäßige Absprachen vereinbart, der Vorgesetzte begriff Lucas‘ Ernsthaftigkeit. Lucas kommuniziert jetzt auch kleine Erfolge regelmäßig ins Chefbüro. Und er hat gemeinsam mit Johanna das private Netzwerk mit anderen Eltern deutlich aktiviert, um nach Pandemiezeiten Kinder wechselseitig zu betreuen. Vielleicht gelingt es bei einer Wiederaufnahme „normaler“ Firmenabläufe sogar, seinen Chef von einer Mischung aus Präsenz und Homeoffice zu überzeugen.

Beitragsbild: iStock Copyright genehmigt

 

 

  

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